E-Commerce und Vertragsrecht: Warum digitale Signaturen wichtig sind

Der E-Commerce hat die Geschäftswelt revolutioniert, indem es Unternehmen ermöglicht, ihre Produkte und Dienstleistungen online anzubieten und damit eine globale Reichweite zu erzielen. Das Internet hat sich zu einem wesentlichen Marktplatz entwickelt, auf dem Millionen von Transaktionen täglich stattfinden. Diese digitale Transformation bringt jedoch neue Herausforderungen, insbesondere im Bereich des Vertragsrechts. Verträge, die im digitalen Raum geschlossen werden, müssen genauso rechtsverbindlich und sicher sein wie traditionelle Papierverträge. Eine zentrale Frage dabei ist: Wann liegt eine verbindliche Erklärung vor? Hier kommen digitale Signaturen ins Spiel. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Sicherstellung der Authentizität und Integrität von Online-Verträgen und bieten nicht nur rechtliche Sicherheit, sondern auch Effizienz und Kostenersparnis.

Elektronische Signaturen sind digitale Methoden zur Unterzeichnung von Dokumenten und Verträgen. Es gibt verschiedene Arten, die sich in ihrer Sicherheit und rechtlichen Anerkennung unterscheiden:

• Einfache elektronische Signatur (EES): Am weitesten verbreitet und kann in vielen alltäglichen Transaktionen verwendet werden.
• Fortgeschrittene elektronische Signatur (FES): Bietet ein höheres Maß an Sicherheit und eignet sich für Transaktionen, die ein erhöhtes Risiko bergen.
• Qualifizierte elektronische Signatur (QES): Gilt als äquivalent zur handschriftlichen Signatur und erfordert eine strenge Authentifizierung und Zertifizierung durch eine akkreditierte Stelle.

Die qualifizierte elektronische Signatur (QES) ist die höchste Stufe der elektronischen Signatur und bietet maximale Sicherheit und rechtliche Anerkennung. In der EU wird sie durch die eIDAS-Verordnung geregelt und ist der handschriftlichen Unterschrift gleichgestellt. Die QES basiert auf einem digitalen Zertifikat und erfordert eine persönliche Identifikation des Unterzeichners. Durch die Nutzung eines kryptografischen Verfahrens wird sichergestellt, dass die Signatur nicht gefälscht oder verändert werden kann, was sie besonders sicher und zuverlässig macht. Yousign bietet Lösungen an, um diesen Prozess einfach und effizient umzusetzen, indem Dokumente zur Unterzeichnung per E-Mail versendet werden können. Der

Prozess zur Erstellung einer elektronischen Signatur umfasst mehrere Schritte, die die Sicherheit und Authentizität der Signatur gewährleisten:

1. Dokument öffnen und lesen: Im ersten Schritt wird der Vertrag, das per E-Mail an die Unterzeichnenden geschickt wurde, geöffnet und gelesen.
2. Überprüfung des Identitätsnachweises: Die Unterzeichner
   versichern sich, dass sie ein gültiges Ausweisdokument zur Hand haben. Sobald sie das Ausweisdokument ausgewählt haben, wird es automatisch per Video überprüft.
3. Gesichtsverifizierung per Video: Im darauffolgenden Schritt wird ein kurzes Video vom Gesicht der unterzeichnenden Person aufgenommen, erst von vorne und dann von der Seite.
4. Swipen zum Unterzeichnen: Sobald die Identifikation abgeschlossen ist, kann die Unterschrift gesetzt werden. Unterzeichner
   swipen zum Unterzeichnen. Der ID-Verifizierungsprozess ist so in maximal 10 Minuten beendet. Der Vertrag gilt dann als qualifiziert elektronisch unterschrieben.
5. Speichern der Identität: Sobald die Identität bestätigt wurde, können Unterzeichner
   ihre Identität in einer digitalen Brieftasche abspeichern und bei der nächsten Qualifizierten Elektronischen Signatur wiederverwenden. Die Identität wird innerhalb der Yousign-Wallet maximal drei Jahre lang gespeichert.

Digitale Signaturen bieten zahlreiche Vorteile für Kunden und Unternehmen:

• Schnelligkeit und Bequemlichkeit: Verträge können sofort digital unterzeichnet werden, ohne den Umweg über den Postweg.
• Zugänglichkeit: Dokumente können jederzeit und von überall aus unterzeichnet werden.
• Sicherheit: Schutz der persönlichen Daten und Integrität der Dokumente durch fortschrittliche Verschlüsselungstechnologien.

• Effizienz und Kostenersparnis: Reduktion des Verwaltungsaufwandes und Kosten für Papier, Druck und Versand.
• Rechtsgültigkeit und Compliance: Einhaltung gesetzlicher Anforderungen und Gewährleistung der Rechtsgültigkeit von Online-Verträgen.
• Verbesserte Kundenerfahrung: Schnelle und unkomplizierte Vertragsabschlüsse führen zu zufriedeneren Kunden und stärken die Kundenbindung.

Digitale Signaturen finden vielfältige Anwendung im E-Commerce:

• Kundenverträge: Beschleunigung und Sicherung des Vertragsabschlusses bei Online-Käufen. Dies verbessert die Kundenerfahrung und sorgt für eine reibungslose Abwicklung.
• Lieferanten- und Partnerverträge: Effiziente Verwaltung und Absicherung von Geschäftsbeziehungen.
• Abonnements und Dienstleistungen: Einfache Handhabung von Vertragsverlängerungen und -änderungen, wodurch der Service für Kunden optimiert wird.

Im E-Commerce müssen verschiedene rechtliche Anforderungen erfüllt werden, um die Gültigkeit und Sicherheit digitaler Transaktionen zu gewährleisten. Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) regelt die grundlegenden Anforderungen an Verträge, während die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) die spezifischen Konditionen und Regeln für Online-Transaktionen festlegen. Die eIDAS-Verordnung sorgt dafür, dass elektronische Signaturen innerhalb der EU einheitlich anerkannt werden. Zudem gibt es besondere Anforderungen an die Schriftform (BGB §126a), die durch qualifizierte elektronische Signaturen erfüllt werden können. Diese rechtlichen Rahmenbedingungen stellen sicher, dass digitale Signaturen rechtsverbindlich und sicher eingesetzt werden können, wodurch Unternehmen ihre Online-Geschäfte effizient und rechtssicher abwickeln können.

Um digitale Signaturen erfolgreich im E-Commerce zu implementieren, sollten Unternehmen geeignete Softwarelösungen wählen, die sich nahtlos in bestehende Systeme integrieren lassen. Die Einhaltung bester Sicherheitspraktiken ist unerlässlich, um die Integrität und Vertraulichkeit der signierten Dokumente zu gewährleisten. Dazu gehört die Verwendung von Verschlüsselungstechnologien und sicheren Authentifizierungsverfahren. Darüber hinaus sollten Mitarbeiter im Umgang mit digitalen Signaturen geschult werden, um deren Vorteile voll auszuschöpfen und mögliche Fehler zu vermeiden. Regelmäßige Schulungen und Aufklärungsmaßnahmen tragen dazu bei, dass die Belegschaft mit den neuesten Entwicklungen und Best Practices vertraut bleibt und die Technologie effektiv nutzen kann.

Die Technologie der digitalen Signaturen entwickelt sich ständig weiter, und ihre Rolle im E-Commerce wird zunehmend wichtiger. Unternehmen, die digitale Signaturen frühzeitig einführen, können von zahlreichen Vorteilen profitieren, darunter erhöhte Effizienz, Kostenersparnis und verbesserte Sicherheit. Das Unterschreiben von Verträgen wird durch digitale Signaturen nicht nur schneller und bequemer, sondern auch sicherer und rechtsverbindlicher. Diese Effizienzsteigerung verbessert auch die Kundenerfahrung, indem sie schnelle und zuverlässige Vertragsabschlüsse ermöglicht. Regulatorische Veränderungen und technologische Fortschritte könnten die Verbreitung und Akzeptanz digitaler Signaturen weiter fördern, was Unternehmen langfristig Wettbewerbsvorteile verschafft und ihre Prozesse nachhaltig optimiert. Indem Unternehmen diese fortschrittliche Technologie nutzen, können sie ihre Geschäftsabläufe zukunftssicher gestalten und sich auf einem zunehmend digitalen Markt behaupten.

Dieses Dokument wird nur zu Informationszwecken zur Verfügung gestellt. Wir übernehmen weder eine Garantie für deren Vollständigkeit noch für deren Aktualität im Hinblick auf die geltenden Vorschriften. Schließlich ist dieses kein Ersatz für eine Rechtsberatung.