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Aktualisiert am 18 Jul, 2024

Veröffentlicht am 17 Mai, 2024

E-Rezepte mit QES unterzeichnen

Elektronisches Rezept
Dina Janghorban

Dina Janghorban

Content Manager @Yousign

Illustration: Gawon Lee

Übersicht

In einer zunehmend digitalisierten Welt verändern sich auch die Wege, auf denen wir Zugang zu medizinischer Versorgung erhalten. Eine dieser Innovationen ist das E-Rezept, ein elektronisches Pendant zum traditionellen Papierrezept, das eine schnellere, sicherere und effizientere Möglichkeit bietet, Medikamente zu verschreiben und zu erhalten. Doch was verbirgt sich hinter diesem Konzept? Und wie können Patienten davon profitieren?

In diesem Artikel tauchen wir ein in die Welt der E-Rezepte und beleuchten alles, was Sie darüber wissen müssen. Von der Ausstellung bis zur Einlösung, von der Funktionsweise bis zu den rechtlichen Aspekten - wir führen Sie durch den gesamten Prozess. Darüber hinaus werfen wir einen Blick auf die qualifizierte elektronische Signatur (QES) und ihre Rolle bei der Gewährleistung der Sicherheit und Rechtsgültigkeit von E-Rezepten. Machen Sie sich bereit, die Zukunft der Arzneimittelverschreibung zu erkunden und erfahren Sie, wie E-Rezepte in Kombination mit QES die Art und Weise verändern, wie wir Medikamente erhalten.

Was ist ein E-Rezept?

Ein E-Rezept, oder elektronisches Rezept, ist eine digitale Version eines ärztlichen Rezepts, das elektronisch erstellt, übermittelt und verarbeitet wird. Statt eines Papierrezepte wird das E-Rezept entweder direkt an den Patienten gesendet oder elektronisch an eine Apotheke übermittelt, um Medikamente zu erhalten. Es soll den Prozess der Verschreibung und des Erhalts von Medikamenten vereinfachen und modernisieren.

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Ab wann gilt das E-Rezept?

Das eRezept wurde in Deutschland schrittweise eingeführt und ist seit dem 1. Januar 2022 in der Regel flächendeckend verfügbar. Allerdings wurde die Einführung in verschiedenen Phasen und Modellprojekten umgesetzt, sodass die Nutzung des eRezepts möglicherweise je nach Region und Praxis unterschiedlich weit verbreitet ist.

Hinweis!

Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Bestimmungen und Regelungen zum E-Rezept sich ändern können, daher ist es ratsam, aktuelle Informationen von offiziellen Quellen wie dem Bundesministerium für Gesundheit oder der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zu beziehen.

Wie funktioniert das E-Rezept?

Das eRezept funktioniert per einen digitalen Prozess, der die Ausstellung, Übermittlung und Einlösung von ärztlichen Verschreibungen erleichtert. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Erklärung:

  1. Ausstellung des E-Rezepts: Der Patient besucht entweder persönlich die Arztpraxis oder nimmt an einer Videosprechstunde teil. Nach der ärztlichen Untersuchung entscheidet der Arzt über die notwendigen Medikamente und stellt ein elektronisches Rezept aus mit den Daten aus der elektronischen Patientenakte (ePA).
  2. Speicherung des E-Rezepts: Das E-Rezept wird sicher in der Telematikinfrastruktur (TI) gespeichert, einem geschützten Netzwerk im deutschen Gesundheitswesen. Dort ist es für den Patienten und die Apotheke zugänglich.
  3. Einlösung des E-Rezepts: Der Patient kann das E-Rezept in einer Apotheke seiner Wahl einlösen. Dabei hat er die Möglichkeit, entweder die elektronische Gesundheitskarte (eGK) zu verwenden oder die E-Rezept-App auf seinem Smartphone. Alternativ kann er auch einen Papierausdruck des E-Rezepts vorlegen.
  4. Abholung oder Lieferung der Medikamente: In der Apotheke wird das E-Rezept gescannt und die verordneten Medikamente ausgehändigt. Je nach Apotheke kann der Patient die Medikamente entweder sofort abholen oder sich nach Hause liefern lassen, falls ein Lieferservice angeboten wird.

Gut zu wissen!

Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) ist eine personalisierte Chipkarte, die Ihre Versicherten- und Gesundheitsdaten speichert und Ihnen den Zugang zu verschiedenen Gesundheitsdienstleistungen erleichtert.

Welche Vorteile haben E-Rezepte?

E-Rezepte bieten eine Vielzahl von Vorteilen für Patienten, Ärzte, Apotheker und das Gesundheitssystem insgesamt:

  • Effizienz: E-Rezepte ermöglichen einen schnelleren und effizienteren Verschreibungsprozess, da sie elektronisch erstellt, übermittelt und verarbeitet werden können. Dies reduziert den administrativen Aufwand für Ärzte und Apotheker und verkürzt die Wartezeiten für Patienten.
  • Sicherheit: Durch die Verwendung von qualifizierten elektronischen Signaturen (QES) werden E-Rezepte sicher und fälschungssicher unterzeichnet, wodurch das Risiko von Manipulationen und Missbrauch verringert wird.
  • Kontinuität der Versorgung: Mit E-Rezepten können Patienten ihre Medikamente schnell und einfach nachbestellen, ohne jedes Mal ein neues Rezept von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin einholen zu müssen. Dies trägt zur kontinuierlichen Versorgung bei, insbesondere bei chronischen Erkrankungen.
  • Transparenz: E-Rezepte ermöglichen eine bessere Rückverfolgbarkeit von Medikamenten, da alle verschriebenen Arzneimittel elektronisch erfasst und dokumentiert werden. Dies verbessert die Transparenz und Überwachung von Medikamentenverschreibungen.
  • Komfort: Patienten können ihre E-Rezepte digital speichern und bei Bedarf von ihrem Smartphone aus in der Apotheke einlösen. Dies spart Zeit und Aufwand für den Besuch einer Arztpraxis oder einer Apotheke.
  • Umweltfreundlichkeit: Per Verzicht auf Papierrezepte und die Digitalisierung des Verschreibungsprozesses können E-Rezepte dazu beitragen, Papier und Ressourcen zu sparen und somit die Umwelt zu schonen.

Die Möglichkeit, das E-Rezept entweder als Papierausdruck oder digital in einer Apotheke einzulösen, bietet Patienten Flexibilität und Bequemlichkeit, während Apotheken von einem effizienteren und sichereren Verschreibungsprozess profitieren.

Wie kann ich ein E-Rezept unterschreiben?

Ein E-Rezept wird in der Regel per eine qualifizierte elektronische Signatur (QES) unterschrieben. Hier ist der typische Ablauf:

  1. Erstellung des E-Rezepts: Der Arzt oder die Ärztin erstellt das eRezept digital über ein spezielles System oder eine Software, die mit der Telematikinfrastruktur (TI) verbunden ist.
  2. Qualifizierte elektronische Signatur (QES): Um das eRezept rechtskräftig zu unterschreiben, nutzt der Arzt oder die Ärztin eine qualifizierte elektronische Signatur (QES). Diese Signatur wird mithilfe eines zertifizierten Signaturerstellungssystems (SES) erzeugt und gewährleistet die Authentizität und Integrität des Dokuments.
  3. Speicherung des E-Rezepts: Nach der Unterzeichnung wird das eRezept sicher in der Telematikinfrastruktur (TI) gespeichert, wo es für den Patienten und die Apotheke zugänglich ist.
  4. Einlösung des E-Rezepts: Der Patient kann das eRezept dann in einer Apotheke seiner Wahl einlösen, entweder mit seiner elektronischen Gesundheitskarte (eGK) oder über die E-Rezept-App auf seinem Smartphone.

Was ist QES?

QES steht für "Qualifizierte Elektronische Signatur". Es handelt sich dabei um eine fortgeschrittene Form der elektronischen Signatur, die bestimmte Anforderungen erfüllt, um rechtlich den handschriftlichen Unterschriften gleichgestellt zu sein. Eine QES bietet ein höheres Maß an Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit im Vergleich zu einfachen elektronischen Signaturen.

Um als qualifiziert zu gelten, muss eine elektronische Signatur bestimmte Kriterien erfüllen, die in den einschlägigen Gesetzen und Verordnungen definiert sind, wie beispielsweise der Verordnung (EU) Nr. 910/2014 (eIDAS-Verordnung) in der Europäischen Union. Dazu gehören unter anderem:

  1. Die Signatur muss eindeutig einer Person zugeordnet werden können.
  2. Sie muss mit den Mitteln erstellt worden sein, die der Unterzeichner unter seiner alleinigen Kontrolle hat.
  3. Sie muss die Integrität des unterzeichneten Dokuments gewährleisten.
  4. Sie darf nicht nachträglich verändert werden können.

Eine QES wird oft mithilfe spezieller Hardware, wie beispielsweise Signaturpads oder Smartcards, erzeugt und kann verschiedene Formen annehmen, wie beispielsweise eine digitale Signatur oder eine biometrische Signatur. QES wird in verschiedenen Bereichen eingesetzt, darunter im elektronischen Rechtsverkehr, im Gesundheitswesen, im Finanzsektor und in der Verwaltung, um rechtlich verbindliche elektronische Dokumente zu erstellen und zu unterzeichnen.

Hinweis!

Ausstellungs- und Signaturdatum müssen übereinstimmen. Dies spielt eine Rolle, wenn eRezepte vorbereitet werden, etwa wenn eine Patientin telefonisch um ein Rezept bittet, das sie am nächsten Tag abholen möchte.

Wer kann ein E-Rezept signieren?

In der Regel können nur approbierte Ärzte oder Ärztinnen ein E-Rezept signieren. Dies umfasst Fachärzte verschiedener Fachrichtungen sowie Hausärzte und Hausärztinnen. In einigen Ländern kann es spezifische Anforderungen geben, wer ein E-Rezept signieren darf, abhängig von der jeweiligen Gesetzgebung und den beruflichen Qualifikationen.

Hinweis!

Der Arzt, der das eRezept signiert, trägt die Verantwortung für die Verordnung. Dies ist insbesondere bei Praxen mit mehreren Ärztinnen und Ärzten zu beachten. Weiterbildungsassistentinnen und -assistenten dürfen grundsätzlich auch eRezepte ausstellen, wenn sie selbst einen Elektronischer Heilberufsausweis (eHBA) haben.

Wie lange ist das E-Rezept gültig?

In Deutschland beträgt die Gültigkeitsdauer eines E-Rezepts in der Regel 28 Tage ab dem Ausstellungsdatum. Innerhalb dieser Frist muss das E-Rezept in einer Apotheke eingelöst werden, damit die verordneten Medikamente ausgegeben werden können. Es gibt jedoch Ausnahmen für bestimmte Arzneimittel, bei denen die Gültigkeitsdauer verlängert werden kann.

Welche Apps sind gut geeignet?

Es gibt verschiedene Apps, die sich für das Verwalten und Einlösen von E-Rezepten eignen. Hier sind einige beliebte Optionen:

  • Apotheken-App
  • Gesundheits-App
  • Allgemeine Gesundheits-App

Gut zu wissen!

Gematik bietet für Versicherte eine App mit komfortablen Funktionen, die die Verwaltung und Einlösung von E-Rezepten möglich machen. Für die gematik Anmeldung in der App brauchen Sie ein NFC-fähiges Smartphone sowie eine NFC-fähige Gesundheitskarte samt PIN von Ihrer Krankenkasse.

Gesetzliche Rahmenbedingungen

In Deutschland sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen für E-Rezepte im Digitalen Versorgung und Pflege-Modernisierungs-Gesetz (DVPMG) sowie in der Verordnung zur Einführung des elektronischen Rezepts (eRezept-Verordnung) festgelegt. Diese Gesetze wurden eingeführt, um die Nutzung von E-Rezepten zu fördern und den Übergang von papierbasierten zu digitalen Verschreibungen zu erleichtern.

Gesetzlich können Ärzte und Ärztinnen seit dem 1. Juli 2021 elektronische Rezepte ausstellen, die dann sicher in der Telematikinfrastruktur (TI) gespeichert werden. Die TI ist ein geschütztes Netzwerk im deutschen Gesundheitswesen, das den sicheren Austausch von Gesundheitsdaten ermöglicht. E-Rezepte können entweder über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) des Patienten oder über eine spezielle E-Rezept-App in der Apotheke eingelöst werden.

Um die Sicherheit und Integrität der E-Rezepte zu gewährleisten, müssen sie mit einer qualifizierten elektronischen Signatur (QES) versehen werden. Die QES dient als rechtsgültige Unterschrift und bestätigt die Authentizität des E-Rezepts sowie die Identität des ausstellenden Arztes oder der Ärztin.

Die E-Rezept-Verordnung legt auch fest, dass die Gültigkeitsdauer eines E-Rezepts in der Regel 28 Tage ab dem Ausstellungsdatum beträgt, es sei denn, der Arzt oder die Ärztin hat eine längere Gültigkeitsdauer festgelegt oder es handelt sich um ein Notfallrezept.

Zusätzlich zu den rechtlichen Rahmenbedingungen wurden auch technische Standards für die Umsetzung von E-Rezepten festgelegt, um sicherzustellen, dass alle beteiligten Systeme miteinander kompatibel sind und ein reibungsloser Austausch von Daten gewährleistet ist.

Was ist wichtig zu beachten?

Abschließend ist es wichtig, einige wesentliche Aspekte im Zusammenhang mit E-Rezepten zu beachten. Erstens sollten Sie stets auf Sicherheit und Datenschutz achten, indem Sie vertrauenswürdige Plattformen und Apps wählen, die angemessene Sicherheitsvorkehrungen für Ihre persönlichen Gesundheitsdaten bieten. Informieren Sie sich über deren Datenschutzrichtlinien und den Umgang mit Ihren Daten.

Zweitens ist es ratsam, sich regelmäßig über aktuelle Entwicklungen und Änderungen der Gesetze und Bestimmungen zu informieren, um stets auf dem neuesten Stand zu bleiben. Dies gewährleistet, dass Sie über die aktuellen Richtlinien und Verfahren rund um E-Rezepte informiert sind.

Wenn Sie Fragen oder Unsicherheiten bezüglich Ihres E-Rezepts oder der verschriebenen Medikamente haben, sollten Sie sich jederzeit an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin wenden. Sie können Ihnen weitere Informationen geben und eventuelle Bedenken klären.

Es ist auch wichtig, Ihr E-Rezept rechtzeitig in einer Apotheke einzulösen, um sicherzustellen, dass Sie Ihre Medikamente rechtzeitig erhalten und eine kontinuierliche Versorgung gewährleistet ist.

Dieses Dokument wird nur zu Informationszwecken zur Verfügung gestellt. Wir übernehmen weder eine Garantie für deren Vollständigkeit noch für deren Aktualität im Hinblick auf die geltenden Vorschriften. Schließlich ist dieses kein Ersatz für eine Rechtsberatung.

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