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Was ist eine Zertifizierungsstelle (Certificate Authority)?

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In der digitalen Welt spielt Vertrauen eine zentrale Rolle. Egal ob beim Online-Shopping, bei der E-Mail-Kommunikation oder beim Zugriff auf Unternehmensnetzwerke – Nutzer:innen müssen sich darauf verlassen können, dass die Verbindung sicher ist. Hier kommen sogenannte Zertifizierungsstellen (Certificate Authorities, kurz CAs) ins Spiel. Sie bilden die vertrauenswürdige Grundlage für sichere digitale Kommunikation. Doch was genau ist eine Zertifizierungsstelle, wie funktioniert sie und warum ist sie so wichtig?

In diesem Artikel erfahren Sie alles Wesentliche über Zertifizierungsstellen: deren Aufgaben, Funktionsweise, Bedeutung im Kontext der IT-Sicherheit und wie sie in der Public Key Infrastructure (PKI) eingebettet sind. Außerdem erklären wir, wie Sie eine vertrauenswürdige CA erkennen und worauf Sie bei digitalen Zertifikaten achten sollten.

Definition: Was ist eine Zertifizierungsstelle (CA)?

Eine Zertifizierungsstelle – im Englischen Certificate Authority (CA) – ist eine vertrauenswürdige Organisation, die digitale Zertifikate ausstellt. Diese Zertifikate bestätigen die Identität von Personen, Unternehmen oder Geräten im Internet und ermöglichen so sichere, verschlüsselte Kommunikation. CAs agieren als neutrale Instanzen, die Identitäten überprüfen und mit digitalen Signaturen beglaubigen.

Hauptaufgaben einer CA:

  • Identitätsprüfung von Antragsteller:innen
  • Ausstellung digitaler Zertifikate (z. B. SSL / TLS-Zertifikate)
  • Verwaltung von Zertifikatsstatus (z. B. Sperrlisten, OCSP)
  • Signierung öffentlicher Schlüssel

Ohne eine CA wäre es im digitalen Raum kaum möglich, Vertrauen zwischen zwei unbekannten Parteien aufzubauen. Browser, Betriebssysteme und Geräte vertrauen nur solchen Zertifikaten, die von einer anerkannten Zertifizierungsstelle stammen.

Wie funktioniert eine Zertifizierungsstelle?

Die Arbeit einer Zertifizierungsstelle folgt einem standardisierten Ablauf. Grundlage ist das sogenannte Public-Key-Verfahren, bei dem ein Paar aus öffentlichem und privatem Schlüssel erzeugt wird.

Ablauf der Zertifikatserstellung:

  1. Der Antragsteller generiert ein Schlüsselpaar (Public Key & Private Key).
  2. Der öffentliche Schlüssel wird zusammen mit weiteren Informationen (Domain, Organisation etc.) an die CA übermittelt.
  3. Die CA prüft die Identität des Antragstellers.
  4. Nach erfolgreicher Verifikation stellt die CA ein digitales Zertifikat aus.
  5. Dieses Zertifikat wird digital von der CA signiert.

Das Zertifikat enthält:

  • Den öffentlichen Schlüssel
  • Informationen über den Inhaber (z. B. Domain, Name, Organisation)
  • Gültigkeitsdauer
  • Die digitale Signatur der CA

Vertrauenskette (Chain of Trust):

Digitale Zertifikate werden in der Regel von Intermediate-Zertifizierungsstellen ausgestellt, die ihrerseits von einer Root-Zertifizierungsstelle signiert sind. Diese Root-CAs sind in Betriebssystemen und Browsern als vertrauenswürdig hinterlegt.

Warum sind Zertifizierungsstellen wichtig?

Ohne Zertifizierungsstellen wäre keine sichere Online-Kommunikation möglich. CAs bilden das Fundament von:

  • HTTPS-Verbindungen (SSL / TLS-Verschlüsselung)
  • E-Mail-Verschlüsselung und Signatur (z. B. S/MIME)
  • Code-Signing für Software
  • Geräte-Authentifizierung im Internet der Dinge (IoT)

Bedeutung für Sicherheit und Vertrauen:

  • CAs garantieren, dass ein öffentlicher Schlüssel tatsächlich zu einer bestimmten Entität gehört.
  • Sie helfen, Man-in-the-Middle-Angriffe zu verhindern.
  • Durch ihre Signatur wird die Integrität und Authentizität von Daten und Kommunikation sichergestellt.

Certificate Authorities und Public Key Infrastructure (PKI)

Die Zertifizierungsstelle ist ein zentrales Element der Public Key Infrastructure. Die PKI ist ein hierarchisches System zur Verwaltung, Ausstellung, Speicherung und Sperrung von digitalen Zertifikaten.

Bestandteile der PKI:

  • Root CA: Vertrauensanker in jeder PKI, meist offline gehalten
  • Intermediate CA: Ausstellende Instanz für Zertifikate
  • End Entity (z. B. Webserver): Empfänger des Zertifikats
  • Certificate Revocation Lists (CRL) / OCSP: Statusinformationen über gesperrte Zertifikate

Ohne eine funktionierende PKI könnten keine sicheren digitalen Identitäten etabliert werden. Sie stellt sicher, dass jede Kommunikation eindeutig identifizierbar und überprüfbar bleibt.

Wie erkennt man eine vertrauenswürdige Zertifizierungsstelle?

Nicht jede CA genießt automatisch das Vertrauen von Betriebssystemen oder Browsern. Um als vertrauenswürdig eingestuft zu werden, muss eine CA bestimmte Anforderungen erfüllen:

  • Aufnahme in sogenannte Root-Programme (z. B. Mozilla, Microsoft, Apple)
  • Nachweis interner Sicherheitsrichtlinien und Prozesse
  • Einhaltung internationaler Standards wie WebTrust oder ETSI
  • Re-Zertifizierungen und regelmäßige Audits

Beispiele anerkannter Zertifizierungsstellen:

  • DigiCert
  • Sectigo (ehemals Comodo)
  • GlobalSign
  • SwissSign
  • Let's Encrypt (kostenlose Zertifikate für Websites)

Browser prüfen beim Aufbau einer HTTPS-Verbindung automatisch die Vertrauenskette. Ist die CA nicht anerkannt, erscheint eine Sicherheitswarnung.

Auswahl und Einsatz einer CA – worauf achten?

Beim Kauf oder der Auswahl eines digitalen Zertifikats über eine CA sollten folgende Kriterien berücksichtigt werden:

  • Zweck des Zertifikats: Domain-, Organisations- oder erweiterte Validierung (DV, OV, EV)
  • Laufzeit: Gültigkeitsdauer (max. 398 Tage bei SSL / TLS)
  • Support und Kundendienst: Reaktionszeiten, technische Hilfe
  • Kostenstruktur: Einmalzahlung oder Abonnement?
  • Automatisierung: Unterstützung von ACME-Protokoll oder API-Zugriff?

Für Unternehmen, die große Mengen an Zertifikaten benötigen (z. B. SaaS-Plattformen oder Banken), sind Funktionen wie Massenverwaltung, Dashboards und Reporting-Funktionen wichtig.

Häufige Fragen (FAQ)

  • Was ist der Unterschied zwischen einer Root-CA und einer Intermediate-CA?

    Eine Root-CA ist der höchste Vertrauensanker und signiert Intermediate-CAs. Diese wiederum stellen die eigentlichen Zertifikate aus.

  • Was passiert, wenn eine CA kompromittiert wird?

    Wird eine CA kompromittiert, verlieren ihre ausgestellten Zertifikate sofort das Vertrauen. Browser und Betriebssysteme sperren die betroffenen Zertifikate.

  • Kann ich meine eigene CA betreiben?

    Ja, Organisationen können sogenannte Private CAs betreiben – z. B. für interne Systeme. Diese werden allerdings nicht automatisch von Browsern als vertrauenswürdig anerkannt.

  • Was ist ein Wildcard-Zertifikat?

    Ein Zertifikat, das für eine Domain und alle Subdomains gilt, z. B. *.example.com.

Zertifizierungsstellen sind das Rückgrat der digitalen Sicherheit

In einer zunehmend digitalen Welt ist Vertrauen essenziell – und Zertifizierungsstellen liefern genau das. Sie ermöglichen sichere Verbindungen, verifizierte Identitäten und digitale Unterschriften. Wer Online-Dienste betreibt, E-Mails verschlüsseln oder Software sicher vertreiben will, kommt an einer CA nicht vorbei.

Ein gutes Verständnis über den Aufbau und die Funktionsweise von CAs ist daher nicht nur für IT-Expert:innen relevant, sondern für alle, die digitale Prozesse verstehen und absichern wollen.

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