3 min

Was ist Crowdfunding? Alternative Finanzierung für Startups in Deutschland

Crowdfunding

Entdecken Sie die elektronische Signatur von Yousign

Testen Sie 14 Tage kostenlos unsere sichere, rechtskonforme und benutzerfreundliche eSignatur-Lösung.

In den letzten Jahren hat sich Crowdfunding zu einer wichtigen Finanzierungsform für Startups, kreative Projekte und kleine Unternehmen entwickelt. Statt auf Banken oder traditionelle Investoren angewiesen zu sein, erhalten Gründer:innen die Möglichkeit, ihr Projekt direkt durch die sogenannte Crowd – also eine Vielzahl von Unterstützern oder Anlegern – zu finanzieren. Diese Form der Online-Finanzierung ist nicht nur eine moderne Geldquelle, sondern auch ein effektives Marketinginstrument und eine Möglichkeit, das eigene Produkt frühzeitig zu testen.

Laut der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) werden über Crowdfunding-Plattformen jährlich Millionen von Euro gesammelt – Tendenz steigend. Besonders Startups profitieren davon, ihre Ideen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und dabei Kapital, Reichweite und Kundenvertrauen aufzubauen.

Zusammenfassung:

  • Definition: Crowdfunding bezeichnet die Finanzierung eines Projekts durch eine Vielzahl einzelner Geldgeber über spezielle Online-Plattformen.
  • Arten: Es gibt vier Hauptmodelle – Reward-based, Equity-based (Crowdinvesting), Lending-based (Crowdlending) und Donation-based Crowdfunding.
  • Vorteile: Kapitalbeschaffung ohne Banken, Markttest, Marketingeffekt, Kundenbindung und Flexibilität bei verschiedenen Geschäftsmodellen.
  • Rechtliches: Die BaFin reguliert Crowdinvesting und Crowdlending; ab einem Investitionsvolumen über 2,5 Mio. EUR gelten erweiterte Prospektpflichten.
  • Plattformen: Bekannte Anbieter in Deutschland sind Startnext, Kickstarter, Indiegogo, Companisto, Seedmatch und Auxmoney.

Definition: Was ist Crowdfunding?

Der Begriff Crowdfunding setzt sich aus den englischen Wörtern crowd (Menschenmenge) und funding (Finanzierung) zusammen. Es bezeichnet die Finanzierung eines Projekts, Produkts oder Unternehmens durch eine Vielzahl einzelner Geldgeber – meist über spezielle Online-Plattformen.

Das Grundprinzip ist einfach: Eine Person oder ein Unternehmen stellt eine Idee vor, legt das benötigte Kapital fest und startet eine Kampagne. Interessierte Unterstützer:innen können daraufhin Geld investieren oder spenden. Im Gegenzug erhalten sie – je nach Art des Crowdfundings – eine Gegenleistung, eine Beteiligung, eine Rendite oder einfach das gute Gefühl, ein spannendes Projekt unterstützt zu haben.

Crowdfunding ist besonders beliebt für:

  • Startups, die Kapital für ihre erste Produktentwicklung benötigen.
  • Kreative Projekte wie Filme, Musik oder Bücher.
  • Soziale Initiativen, die auf Spenden angewiesen sind.
  • Unternehmen, die neue Ideen oder Innovationen testen wollen.

Testen Sie jetzt die Vorteile der elektronischen Signatur 14 Tage kostenlos

Die vier Hauptarten des Crowdfunding

Crowdfunding ist nicht gleich Crowdfunding – je nach Ziel und Motivation der Geldgeber gibt es unterschiedliche Modelle.

Reward-based Crowdfunding

Hier erhalten Unterstützer:innen eine Gegenleistung, oft in Form eines fertigen Produkts oder exklusiver Vorteile. Dieses Modell wird häufig für kreative oder technische Projekte genutzt.

Beispiel: Ein Startup entwickelt ein innovatives Smart-Office-Gadget. Unterstützer:innen, die mindestens 100 EUR investieren, erhalten das Produkt vor dem offiziellen Verkaufsstart.

Equity-based Crowdfunding (Crowdinvesting)

Beim Crowdinvesting investieren Geldgeber:innen Kapital und erhalten im Gegenzug Unternehmensanteile oder eine Rendite. Sie werden damit zu stillen Teilhaber:innen. In Deutschland unterliegt dieses Modell den Regelungen der BaFin, da es sich um Vermögensanlagen handelt.

Vorteil:

  • Startups können größere Summen einsammeln, ohne traditionelle Bankkredite aufzunehmen.

Nachteil:

  • Es besteht ein höheres Risiko für Anleger:innen, da der Erfolg des Startups nicht garantiert ist.

Wichtig

Beim Crowdinvesting werden Anleger:innen zu stillen Teilhaber:innen. Sie tragen das volle Risiko eines Totalverlusts, falls das Startup scheitert. Eine sorgfältige Risikoanalyse ist daher unerlässlich.

Lending-based Crowdfunding (Crowdlending)

Beim Crowdlending verleihen viele Einzelpersonen Geld an ein Unternehmen oder eine Privatperson. Diese müssen den Betrag später mit Zinsen zurückzahlen. Es ähnelt einem klassischen Kredit, läuft aber über eine Plattform statt über eine Bank.

Beispiel: Ein Startup benötigt 50.000 EUR für die Entwicklung einer neuen App. 500 Unterstützer:innen beteiligen sich jeweils mit 100 EUR und erhalten jährlich 4 % Zinsen.

Donation-based Crowdfunding

Hier spenden Unterstützer:innen Geld, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Diese Variante ist vor allem im sozialen oder gemeinnützigen Bereich verbreitet.

Beispiel: Ein Umweltprojekt sammelt 10.000 EUR, um Bäume in Brandenburg zu pflanzen. Die Crowd unterstützt das Projekt, weil sie an die Idee glaubt.

Vergleich der vier Crowdfunding-Arten

Typ

Gegenleistung

Risiko für Geldgeber

Zielgruppe

Reward-based

Produkt oder exklusive Vorteile

Niedrig (Produkt wird nicht geliefert)

Startups, kreative Projekte

Equity-based (Crowdinvesting)

Unternehmensanteile oder Rendite

Hoch (Totalverlust möglich)

Wachstumsunternehmen, Startups

Lending-based (Crowdlending)

Zinsen auf verliehenes Kapital

Mittel (Zahlungsausfall möglich)

Mittelständische Unternehmen

Donation-based

Keine (ideelle Unterstützung)

Keins

Gemeinnützige Projekte, soziale Initiativen

Vorteile und Nachteile von Crowdfunding

Wie jede Finanzierungsform bringt auch Crowdfunding Chancen und Herausforderungen mit sich.

Vorteile:

  • Kapitalbeschaffung ohne Banken: Keine Sicherheiten oder Kredite notwendig.
  • Markttest: Crowdfunding dient als Feedback-Kanal – ist das Interesse groß, steigt die Erfolgschance.
  • Marketingeffekt: Die Kampagne steigert die Sichtbarkeit des Startups online.
  • Kundenbindung: Unterstützer:innen fühlen sich Teil des Projekts.
  • Flexibilität: Verschiedene Modelle passen zu unterschiedlichen Geschäftsmodellen.

Nachteile:

  • Hoher Aufwand: Eine erfolgreiche Kampagne erfordert Marketing, Kommunikation und Zeit.
  • Erfolgsunsicherheit: Keine Garantie, dass das Finanzierungsziel erreicht wird.
  • Rechtliche Vorgaben: Besonders bei Crowdinvesting bestehen Informationspflichten gegenüber der BaFin.
  • Verwaltung: Viele Geldgeber:innen bedeuten auch viel Kommunikation und Dokumentation.

Achtung

Eine gescheiterte Crowdfunding-Kampagne kann das Image eines Startups nachhaltig schädigen. Starten Sie nur, wenn Sie ausreichend Vorbereitung und Marketing-Reichweite haben.

Crowdfunding in Deutschland: Rechtliche Grundlagen und BaFin-Regulierung

In Deutschland ist Crowdfunding gesetzlich geregelt. Besonders beim Crowdinvesting und Crowdlending greifen Bestimmungen aus dem Vermögensanlagengesetz (VermAnlG) und dem Kleinanlegerschutzgesetz. Die BaFin überwacht die Einhaltung dieser Regelungen, um Anleger:innen zu schützen.

Wichtige Vorschriften:

  • Plattformen müssen registriert sein und bestimmte Informationspflichten erfüllen.
  • Anbieter:innen müssen Anleger:innen über Risiken, Gebühren und Auszahlungsmodalitäten informieren.
  • Für Projekte mit einem Investitionsvolumen über 2,5 Mio. EUR gelten erweiterte Prospektpflichten.

Rechtlicher Hinweis!

Die BaFin warnt regelmäßig vor nicht lizenzierten Plattformen oder unrealistischen Renditeversprechen. Unternehmer:innen sollten nur mit seriösen Anbietern zusammenarbeiten.

Bekannte Crowdfunding-Plattformen in Deutschland

Es gibt zahlreiche Plattformen, die sich auf verschiedene Crowdfunding-Modelle spezialisiert haben. Hier eine Auswahl der bekanntesten Anbieter:

Allgemeine Plattformen:

  • Startnext – größte Plattform für kreative Projekte in Deutschland.
  • Kickstarter – international bekannt, reward-based.
  • Indiegogo – globale Plattform mit flexiblem Finanzierungsmodell.

Für Crowdinvesting:

  • Companisto – spezialisiert auf Startups und Wachstumsunternehmen.
  • Seedmatch – eine der ersten deutschen Crowdinvesting-Plattformen.
  • FunderNationBaFin-lizenzierte Plattform mit Fokus auf nachhaltige Projekte.

Für Crowdlending:

  • AuxmoneyPlattform für Privat- und Unternehmenskredite.
  • Kapilendo – für mittelständische Unternehmen.

Gut zu wissen:

Bei der Wahl einer Plattform sollten Startups Gebühren, Reichweite, Zielgruppe und rechtliche Anforderungen prüfen.

Wie Startups eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne starten

Eine gute Idee allein reicht nicht – der Erfolg einer Kampagne hängt von Vorbereitung, Kommunikation und Vertrauen ab.

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Projekt definieren: Klare Zielsetzung, Budget und Zeitplan.
  2. Zielgruppe analysieren: Wer soll die Kampagne unterstützen?
  3. Storytelling: Emotionale Geschichte und authentische Präsentation.
  4. Video & Präsentation: Professionelle Darstellung auf der Plattform.
  5. Marketing & Social Media: Aktiv über alle Kanäle kommunizieren.
  6. Gegenleistungen definieren: Attraktive Belohnungen oder Beteiligungen.
  7. Verträge und Dokumente digital unterzeichnen – z. B. mit Yousign, um Zeit zu sparen und rechtssicher zu arbeiten.

Gut zu wissen:

Erfolgreiche Kampagnen informieren ihre Community mindestens einmal pro Woche über Fortschritte. Transparenz schafft Vertrauen und erhöht die Erfolgsquote um bis zu 30 %.

Risiken und Herausforderungen

Trotz aller Vorteile birgt Crowdfunding auch Risiken – sowohl für Unternehmen als auch für Anleger:innen.

Für Startups:

  • Misserfolg der Kampagne kann das Image schädigen.
  • Rechtliche Stolperfallen (Datenschutz, Steuerpflichten, Vertragsrecht).
  • Fehlende Nachfinanzierung nach Ablauf der Kampagne.

Für Anleger:

  • Verlustrisiko bei gescheiterten Projekten.
  • Eingeschränkte Mitbestimmung bei Beteiligungen.
  • Geringe Liquidität – Kapital ist oft langfristig gebunden.

Hinweis!

Auch beim Crowdfunding gilt: Keine Investition ohne Risikoanalyse. Plattformen müssen detaillierte Informationen über Projekte, Risiken und mögliche Renditen bereitstellen.

Fazit: Crowdfunding als Zukunft der Finanzierung

Crowdfunding hat die Art und Weise, wie junge Unternehmen Kapital beschaffen, nachhaltig verändert. Für Startups bedeutet diese Finanzierungsform nicht nur den Zugang zu Geldmitteln, sondern auch die Möglichkeit, frühzeitig eine engagierte Community und wertvolles Marktfeedback zu gewinnen. Wer den Prozess sorgfältig plant, transparent kommuniziert und rechtliche Anforderungen einhält, kann Crowdfunding als echten Wachstumsmotor nutzen.

Besonders wichtig ist dabei die Professionalität im gesamten Ablauf – von der Vertragsgestaltung bis zur Nachbereitung. Digitale Tools wie Yousign und die elektronische Signatur bieten hier große Vorteile: Sie ermöglichen es Gründer:innen, Verträge, Beteiligungsvereinbarungen oder AGBs schnell, sicher und vollständig digital zu unterzeichnen. So lassen sich Prozesse beschleunigen, Dokumente zentral verwalten und Fehlerquellen vermeiden. Gleichzeitig schaffen Startups Vertrauen bei Investor:innen und Unterstützer:innen, da alle Unterlagen rechtskonform und transparent gehandhabt werden.

Mit einer guten Strategie, moderner Software und rechtssicheren Signaturprozessen wird Crowdfunding so zu einem wichtigen Baustein für nachhaltigen Unternehmenserfolg.

Prozesse beschleunigen?

Testen Sie jetzt die Vorteile der E-Signatur von Yousign!

Entdecken Sie die kostenlose elektronische Signatur von Yousign

Empfohlene Artikel

    Entdecken Sie unsere Kategorien

    Testen Sie Yousign
    14 Tage lang kostenlos

    Vertrauen Sie wie mehr als 30.000 europäische Unternehmen Yousign zur Unterzeichnung und Verifizierung Ihrer Dokumente.

    cta illustration