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Veröffentlicht am 21 Feb, 2025

Kurzfristige Beschäftigung: Regeln, Rechte und Pflichten für Arbeitgeber

Kurzfristige Beschäftigung
Dina Janghorban

Dina Janghorban

Content Manager @Yousign

Übersicht

Kurzfristige Beschäftigungen sind eine bewährte und flexible Möglichkeit für Arbeitgeber:innen, temporäre Personalengpässe zu überbrücken. Diese Tätigkeit ermöglicht es Unternehmen, auf saisonale Schwankungen und kurzfristigen Bedarf zu reagieren. Insbesondere in Branchen mit saisonalem Arbeitsbedarf, wie der Gastronomie, dem Tourismus oder der Landwirtschaft, ist diese Form der Beschäftigung weit verbreitet. Unternehmen können so kurzfristig Personal einstellen, um Auftragsspitzen abzufangen oder personelle Engpässe zu überbrücken, ohne langfristige Verpflichtungen einzugehen. Diese Art von Job bietet Arbeitgeber:innen eine wertvolle Möglichkeit, ihre Belegschaft flexibel anzupassen und auf wirtschaftliche Schwankungen zu reagieren. Eine gute Übersicht über die gesetzlichen Vorgaben und Sozialversicherungspflichten ist essenziell, um die kurzfristige Beschäftigung korrekt zu handhaben.

Definition von kurzfristigen Beschäftigungen

Eine kurzfristige Beschäftigung ist eine Anstellung, die von vornherein zeitlich befristet ist und bestimmte gesetzliche Grenzen nicht überschreitet. Diese Beschäftigungsform wird häufig für Saisonarbeiten, Aushilfstätigkeiten oder projektbezogene Arbeiten genutzt. Kurzfristige Beschäftigungen sind besonders für Arbeitgeber:innen attraktiv, da sie eine schnelle und unkomplizierte Lösung zur Deckung eines kurzfristigen Personalbedarfs bieten. Eine Übersicht über die gesetzlichen Vorgaben hilft dabei, alle wichtigen Punkte zu berücksichtigen.

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Gesetzliche Regelungen für kurzfristige Beschäftigungen

Gemäß § 8 Abs. 1 Nr. 2 SGB IV gelten folgende Bedingungen für diese Art der Tätigkeit:

  • Die Beschäftigung darf nicht mehr als drei Monate oder 70 Arbeitstage pro Kalenderjahr andauern.
  • Sie darf nicht berufsmäßig ausgeübt werden, sofern das Entgelt pro Monat 556 Euro übersteigt.
  • Sie ist grundsätzlich sozialversicherungsfrei, es sei denn, sie wird berufsmäßig ausgeübt.

Hinweis!

Ein befristeter Arbeitsvertrag ist zeitlich begrenzt, aber nicht mit einer kurzfristigen Beschäftigung gleichzusetzen.

Unterschiede zwischen Minijob und kurzfristiger Beschäftigung

Ein Minijob (geringfügige Beschäftigung) unterscheidet sich von der kurzfristigen Beschäftigung darin, dass er nicht zeitlich begrenzt ist und pro Monat ausgezahlt wird. Minijobber:innen zahlen in der Regel Rentenversicherungsbeiträge, während kurzfristig Beschäftigte davon befreit sind. Ein Minijob kann sowohl im gewerblichen Bereich als auch im Privathaushalt ausgeübt werden und bietet Arbeitnehmer:innen eine sozialversicherungsrechtliche Absicherung, die bei kurzfristigen Beschäftigungen nicht gegeben ist. Für Arbeitgeber:innen ist es daher wichtig, die Unterschiede zwischen einem Minijob und einer kurzfristigen Beschäftigung genau zu kennen, um die passende Anstellungsform für ihre Bedürfnisse zu wählen.

Rechte und Pflichten von Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen

Sowohl Arbeitgeber:innen als auch Arbeitnehmer:innen haben in einer kurzfristigen Beschäftigung Rechte und Pflichten zu beachten. Arbeitgeber:innen müssen sicherstellen, dass die Anmeldung zur Lohnsteuer korrekt erfolgt und die Tätigkeit den gesetzlichen Vorschriften entspricht. Arbeitnehmer:innen haben Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn sowie eine transparente Darstellung ihrer Arbeitszeit. Zusätzlich müssen Regelungen zur Sozialversicherung berücksichtigt werden, insbesondere wenn eine berufsmäßige Beschäftigung vorliegt. Eine Übersicht über die wichtigsten Regelungen ist hierbei besonders hilfreich.

Steuerliche Aspekte von kurzfristigen Beschäftigungen

Arbeitgeber:innen haben zwei Möglichkeiten, die Lohnsteuer für kurzfristige Beschäftigungen abzuführen:

  1. Individuelle Besteuerung nach Lohnsteuermerkmalen
  2. Die Steuer wird nach der Steuerklasse der Arbeitnehmer:innen erhoben.
  3. Sozialversicherungsnummer und Steuer-ID müssen vorliegen.
  4. Pauschale Besteuerung mit 25 %
  5. Anwendbar, wenn der Arbeitnehmer:in höchstens 18 aufeinanderfolgende Arbeitstage beschäftigt ist.
  6. Das Arbeitsentgelt darf durchschnittlich 150 Euro pro Tag nicht übersteigen.

Zusätzlich können Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag anfallen. Dabei gilt es, die individuellen steuerlichen Regelungen pro Monat zu beachten. Die Lohnsteuer spielt eine zentrale Rolle in der steuerlichen Behandlung dieser Beschäftigungsform, da sie je nach Modell entweder individuell oder pauschal abgeführt wird. Eine detaillierte Übersicht über die steuerlichen Aspekte kann hierbei von Vorteil sein.

Sozialversicherungspflichten und Regelungen für kurzfristige Beschäftigungen

Kurzfristige Beschäftigungen sind unter bestimmten Voraussetzungen von der Sozialversicherungspflicht befreit. Dies gilt jedoch nur, wenn die Tätigkeit die zeitlichen Begrenzungen nicht überschreitet und nicht berufsmäßig ausgeübt wird. Andernfalls müssen Arbeitgeber:innen Beiträge zur Rentenversicherung sowie zur Kranken- und Pflegeversicherung abführen. Die Regelung zur Sozialversicherung ist entscheidend, um Bußgelder oder Nachzahlungen zu vermeiden. Eine Übersicht über die genauen Sozialversicherungsregelungen kann Arbeitgeber:innen helfen, alle Anforderungen zu erfüllen.

Kurzfristige Beschäftigung für Schüler:innen und Studierende

Schüler:innen und Studierende profitieren besonders von kurzfristigen Beschäftigungen, da sie während der Ferienzeit oder neben dem Studium kurzfristig arbeiten können, ohne sozialversicherungspflichtig zu werden. Dabei sind jedoch die Höchstgrenzen an Arbeitstagen pro Jahr zu beachten. Auch für Studierende gelten Regelungen zur Sozialversicherung, wenn sie neben ihrer kurzfristigen Tätigkeit weitere Beschäftigungen ausüben. Eine Übersicht über die speziellen Regelungen für Studierende und Schüler:innen ist daher besonders sinnvoll.

Berufsmäßige kurzfristige Beschäftigung

Eine kurzfristige Beschäftigung gilt als berufsmäßig, wenn sie nicht nur nebenbei, sondern regelmäßig zur Sicherung des Lebensunterhalts ausgeführt wird. In diesem Fall fallen Beiträge zur Rentenversicherung an, wodurch der Status als sozialversicherungsfreie Beschäftigung entfällt. Arbeitgeber:innen sollten dies prüfen, bevor sie eine kurzfristige Beschäftigung anmelden, um nicht nachträglich Beiträge zur Sozialversicherung zahlen zu müssen. Eine ausführliche Übersicht über die berufsmäßige Beschäftigung kann hier Missverständnisse vermeiden.

Mehrere kurzfristige Beschäftigungen pro Jahr

Es ist möglich, mehrere kurzfristige Beschäftigungen in einem Kalenderjahr auszuüben, solange die Obergrenzen von drei Monaten oder 70 Arbeitstagen insgesamt nicht überschritten werden. Arbeitgeber:innen sollten dies sorgfältig dokumentieren, um eine korrekte Abrechnung der Sozialversicherungsbeiträge und der Lohnsteuer zu gewährleisten. Eine detaillierte Übersicht über die Möglichkeiten mehrerer kurzfristiger Beschäftigungen pro Jahr kann Arbeitgeber:innen helfen, ihre Planung besser zu strukturieren.

Zusammenfassung und abschließende Hinweise

Kurzfristige Beschäftigungen bieten eine praktische Lösung für Unternehmen, die temporären Personalbedarf haben, und für Arbeitnehmer:innen, die flexibel arbeiten möchten. Um rechtliche Probleme zu vermeiden, sollten Arbeitgeber:innen die gesetzlichen Bestimmungen genau beachten, insbesondere in Bezug auf Lohnsteuer, Rentenversicherung und sozialversicherungsrechtliche Regelungen. Die Regelung zur Sozialversicherung ist hierbei besonders wichtig, um spätere Unstimmigkeiten zu vermeiden. Eine abschließende Übersicht über die wichtigsten Punkte kann Arbeitgeber:innen dabei unterstützen, alle relevanten Aspekte zu berücksichtigen.

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