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Aktualisiert am 13 Aug, 2024

Veröffentlicht am 25 Jul, 2024

Der Maklervertrag: Alles, was Sie wissen müssen

Maklervertrag
Dina Janghorban

Dina Janghorban

Content Manager @Yousign

Illustration: Studio Yousign

Übersicht

Der Immobilienmarkt ist komplex und unübersichtlich, weshalb viele Verkäufer und Eigentümer auf die Expertise von Immobilienmaklern zurückgreifen. Ein Maklervertrag regelt die Beziehung zwischen dem Auftraggeber und dem Makler und ist ein zentraler Bestandteil bei der Vermittlung von Immobilien. In diesem Artikel erklären wir, was ein Maklervertrag ist, wie er zustande kommt, welche Arten von Maklerverträgen es gibt und wie hoch die Provision sein darf. Außerdem gehen wir auf die Kündigung und das Widerrufsrecht ein und geben Ihnen ein umfassendes Fazit sowie Antworten auf häufige Fragen.

Kurzzusammenfassung

Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte eines Maklervertrags, einschließlich der Definition und Bedeutung, wie ein Maklervertrag zustande kommt und welche Vertragsarten es gibt, speziell beim Immobilienverkauf. Wir gehen auf die Provisionsregelungen und deren Höhe ein, erklären, was in einem Maklervertrag stehen sollte und wie man einen solchen Vertrag kündigen kann. Zudem behandeln wir das Widerrufsrecht, den Datenschutz und die Haftung des Immobilienmaklers. Ein weiterer wichtiger Punkt sind elektronische Signaturen und die Vorteile der Qualifizierten Elektronischen Signatur (QES) für Immobilienmakler.

Was ist ein Maklervertrag?

Ein Maklervertrag ist eine rechtliche Vereinbarung zwischen einem Immobilienmakler und einem Auftraggeber, der entweder ein Verkäufer oder ein Käufer sein kann. Der Makler verpflichtet sich, für den Auftraggeber einen geeigneten Vertragspartner zu finden oder einen bestimmten Vertrag abzuschließen. Im Gegenzug erhält der Makler eine Provision, wenn der Vertrag zustande kommt. Maklerverträge sind in verschiedenen Bereichen üblich, am häufigsten jedoch im Immobiliensektor. Sie können sowohl schriftlich als auch mündlich abgeschlossen werden, wobei die schriftliche Form aufgrund der klaren Dokumentation und Vermeidung von Missverständnissen bevorzugt wird.

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Wann und wie kommt ein Maklervertrag zustande?

Ein Maklervertrag kommt zustande, wenn sich beide Parteien über die wesentlichen Vertragsinhalte einig sind. Dies kann durch schriftliche, mündliche Vereinbarungen oder durch schlüssiges Handeln erfolgen. In der Praxis wird jedoch die schriftliche Form empfohlen, um späteren Unstimmigkeiten vorzubeugen. Ein schriftlicher Maklervertrag sollte detailliert festhalten, welche Dienstleistungen der Makler erbringen soll, wie hoch die Provision ausfällt und unter welchen Bedingungen der Vertrag gekündigt werden kann.

Arten von Maklerverträgen beim Immobilienverkauf

Beim Immobilienverkauf gibt es verschiedene Arten von Maklerverträgen:

  1. Einfacher Maklerauftrag: Der Verkäufer kann mehrere Makler beauftragen und auch selbst tätig werden.
  2. Alleinauftrag: Der Makler erhält das exklusive Recht, die Immobilie zu vermarkten. Der Verkäufer darf keine anderen Makler beauftragen, kann aber selbst tätig werden.
  3. Qualifizierter Alleinauftrag: Der Makler hat das exklusive Recht, und der Verkäufer darf weder andere Makler beauftragen noch selbst tätig werden.

Wie hoch darf die Provision laut Maklervertrag sein?

Die Provisionshöhe ist nicht gesetzlich festgelegt und kann zwischen Makler und Auftraggeber frei verhandelt werden. Üblicherweise liegt die Provision beim Immobilienverkauf zwischen 3% und 7% des Verkaufspreises. Es ist ratsam, die Provisionshöhe und die Zahlungsbedingungen klar im Maklervertrag festzuhalten.

Was steht in einem Maklervertrag?

Ein Maklervertrag sollte folgende Punkte enthalten:

  1. Namen und Adressen der Vertragspartner
  2. Beschreibung des Vermittlungsobjekts (z.B. Immobilie)
  3. Pflichten des Maklers
  4. Provisionshöhe und Fälligkeit
  5. Vertragslaufzeit und Kündigungsbedingungen
  6. Besondere Vereinbarungen (z.B. Exklusivität)

Maklervertrag kündigen – geht das?

Ja, ein Maklervertrag kann gekündigt werden. Die genauen Bedingungen hängen von der Art des Vertrags ab. Ein einfacher Maklerauftrag kann jederzeit ohne Frist gekündigt werden. Bei einem Alleinauftrag oder qualifizierten Alleinauftrag müssen oft bestimmte Fristen eingehalten werden. Auch außerordentliche Kündigungen aus wichtigem Grund sind möglich.

Widerrufsrecht bei Maklerverträgen

Verbraucher haben bei außerhalb von Geschäftsräumen geschlossenen Verträgen und bei Fernabsatzverträgen ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Das bedeutet, dass sie den Maklervertrag innerhalb dieser Frist ohne Angabe von Gründen widerrufen können. Der Makler muss den Auftraggeber über dieses Widerrufsrecht informieren. Erfolgt diese Information nicht ordnungsgemäß, verlängert sich die Widerrufsfrist.

Maklervertrag und Datenschutz

Im Rahmen eines Maklervertrags werden oft sensible persönliche Daten des Auftraggebers verarbeitet. Der Makler ist verpflichtet, diese Daten gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zu schützen und nur für den vertraglich festgelegten Zweck zu verwenden. Auftraggeber sollten darauf achten, welche Daten erhoben und wie diese genutzt werden.

Maklervertrag und Haftung

Ein Makler haftet für Schäden, die durch seine Pflichtverletzung entstehen. Dies kann z.B. der Fall sein, wenn der Makler falsche Informationen über die Immobilie weitergibt oder seine Vermittlungsleistungen nicht ordnungsgemäß erbringt. Die Haftung kann vertraglich begrenzt, jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Elektronische Signaturen und QES

In der heutigen digitalen Welt werden elektronische Signaturen immer wichtiger. Besonders im Immobiliensektor, wo viele Dokumente ausgetauscht werden müssen, bieten Qualifizierte Elektronische Signaturen (QES) große Vorteile. Sie sind rechtlich bindend und bieten ein hohes Maß an Sicherheit. Für Immobilienmakler ist die Nutzung von QES sinnvoll, da sie den Prozess der Vertragsunterzeichnung beschleunigen und die Sicherheit und Authentizität der Dokumente gewährleisten.

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Der Maklervertrag im BGB

Der Maklervertrag ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt, insbesondere in den §§ 652 bis 654. Diese Paragraphen definieren die Voraussetzungen für den Provisionsanspruch des Maklers und die Bedingungen, unter denen der Maklervertrag zustande kommt und gekündigt werden kann. Das BGB bietet somit eine rechtliche Grundlage, die sowohl Verkäufer als auch Käufer schützt und für Klarheit sorgt.

Der Maklervertrag steuert dein Vertragsverhältnis

Ein Maklervertrag legt die Rechte und Pflichten beider Parteien fest und regelt das Vertragsverhältnis klar. Es ist wichtig, die Vertragsbedingungen genau zu prüfen und sich bei Unklarheiten rechtlich beraten zu lassen. Ein gut ausgearbeiteter Maklervertrag kann Missverständnisse verhindern und eine erfolgreiche Zusammenarbeit sicherstellen.

FAQ: Häufige Fragen zum Maklervertrag

  1. Wie lange dauert ein Maklervertrag?
  2. Die Vertragsdauer wird individuell vereinbart und kann variieren.
  3. Kann ich die Maklerprovision verhandeln?
  4. Ja, die Provision kann zwischen den Parteien frei verhandelt werden.
  5. Muss ein Maklervertrag schriftlich sein?
  6. Nein, aber die schriftliche Form ist empfehlenswert, um Missverständnisse zu vermeiden.
  7. Was passiert, wenn der Makler seine Pflichten nicht erfüllt?
  8. In diesem Fall kann der Auftraggeber den Vertrag kündigen und gegebenenfalls Schadensersatz fordern.
  9. Welche Rechte habe ich als Verbraucher bei einem Maklervertrag?
  10. Verbraucher haben ein Widerrufsrecht und sind durch verschiedene Verbraucherschutzgesetze geschützt.

Dieses Dokument wird nur zu Informationszwecken zur Verfügung gestellt. Wir übernehmen weder eine Garantie für deren Vollständigkeit noch für deren Aktualität im Hinblick auf die geltenden Vorschriften. Schließlich ist dieses kein Ersatz für eine Rechtsberatung.

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